Kohlen oder Briketts?
Die letzten fünf Grill-Europameister beliefert Kaspar Damkier und kennt sich unter anderem deshalb gut mit der Materie aus: "Eigentlich ist die Sache ganz einfach", sagt der Münchner und holt zu seiner Erklärung aus: "Will ich Grillgut, das eine eher kurze Zubereitungszeit benötigt, wie zum Beispiel ein Entrecote, grillen oder ein bisschen Gemüse auflegen, verwende ich Kohlen." Der Grund: Diese hätten eine kürzere Brenndauer. Ginge es aber an sogenannte Long-Jobs, also Gerichte, die über viele Stunden auf dem Grill benötigen, wie zum Beispiel Pulled Pork, dann seien Briketts zu empfehlen.
Wie entzündet man Briketts oder Kohle am besten?
Damkier empfiehlt hierfür ganz klar einen Anzündkamin: "Und wer es möglichst rauchfrei haben möchte, der sollte keine Holzwolle oder sonstige Anzündhilfen unter dem Anzündkamin entfachen, sondern eine Brennpaste verwenden."
Fertig gegrillt, aber noch glühende Briketts übrig?
In diesem Fall hat man sich wahrscheinlich mit der Menge verschätzt. Doch man muss die Briketts nicht durchglühen lassen und die Asche entsorgen! "Die Briketts können wiederverwendet werden, dazu müssen sie gelöscht werden. Bei einem Kugelgrill einfach den Deckel drauf und die Luftlöcher oben und unten verschließen", empfiehlt der Experte. So würde das Feuer ersticken. Den gleichen Effekt habe es, wenn man die Briketts in einen Aschekübel gibt und mit Sand bedeckt. "Die letzte Möglichkeit wäre es, die Briketts in einen Kübel mit Wasser zu legen. Die Briketts kann man nämlich anschließend wieder trocknen und abermals verwenden." Allerdings sei der Brennwert dann nicht mehr auf dem gleichen Niveau wie bei neuen Briketts.
Funkenflug nach dem Grillen vermeiden!
Die Sicherheit beim Grillen ist auch ein wichtiger Aspekt. Besonders wenn das ganze Grillgut seinen Weg auf den Tisch gefunden hat, schwindet manchmal die Aufmerksamkeit, die zuvor noch beim Grill lag. Die Folge: Durch Funkenflug können Brände entstehen. "Hier gilt das Gleiche wie beim Wiederverwenden der Briketts: Den Grill luftdicht verschließen, die Zuhilfenahme eines Aschekübels oder in letzter Option eben das Löschen im Wasser", so Damkier.
Wieviel kosten gute Kohlen und Briketts?
"Gute Kohlen kosten ab 1,60 € das Kilo, bei Briketts beginnt das Ganze ab 2 €", so Damkier. Doch über was definieren sich "gute" Kohlen? "Das hat etwas mit der Länge der Brenndauer zu tun als auch mit der Hitze". Es mache aber generell aber keinen Sinn nur auf den Preis pro Kilo zu blicken. "Die Leistung ist für den Preis entscheidend", erklärt Damkier. Ein Kilopreis von unter 1 € sei möglich, allerdings leide darunter die Brenndauer. Die Qualität von Briketts lässt sich übrigens tatsächlich nur durch deren Verwendung erkennen. Bei Kohlen ist das anders:
Wenn man den Sack mit Kohlen schüttelt: Je höher der Klang, desto hochwertiger die Kohle.
Bio-Kohlen und Briketts – macht das Sinn?
Ein weiterer Punkt auf den beim Kauf geachtet werden kann, ist die Nachhaltigkeit, mit der diese Produkte hergestellt werden. So gäbe es laut Damkier zum Beispiel Bio-Briketts, was aber nichts mit Bio-Fleisch zu tun habe. "Bei Bio-Briketts müssen keine Bäume gefällt werden. Wir bieten zum Beispiel Briketts an, die aus Kokosnussschalen gemacht werden. Diese Kokosnussschalen sind Überreste bei der verarbeitenden Industrie, die zum Beispiel Kokosöl herstellt." Früher seien diese entsorgt worden, bis man auf den hohen Brennwert der Schalen gekommen sei. Alternativen für Briketts aus Kokosschalen seien zum Beispiel Maisspindel oder Olivenkerne. Doch diese würden keine derart hohen Brennwerte wie Kokos-Briketts haben.