Auch wenn es immer seltener die Vögel verscheucht und dafür immer häufiger die Touristen anlockt, so ist das typische steirische Weinrad doch ein Wesensmerkmal der Landschaft. Rein technisch gesprochen ist der Klapotetz ein von slowenischen Weinbauern konstruiertes, langspeichiges Windrad, das die Funktion einer musikalischen Vogelscheuche besitzt.
Der durchschnittliche Klapotetz ist zwischen drei und vier Meter hoch und besteht aus einem Schlagbrett, einer zumeist aus einem breiten Birkenbuschen hergestellten Windfahne sowie sechs bis acht an einer Welle befestigten Schrägflügeln, die den ganzen Mechanismus durch die Windkraft in Gang setzen und mit Hilfe von vier beweglichen, hämmerchenartigen Achsenzungen jenes typische Klopf-auf-Holz-Geräusch erzeugen, das im Sommer und Herbst den Rhythmus der Weinberge lautmalerisch unterstreicht.
Wie jedes Musikinstrument hat auch jeder Klapotetz – je nach Größe, Holzstärke und Holzart – seine ganz persönliche "Stimmung". In jedem Fall muss das als eigentlicher Tonträger dienende Schlagbrett aus dem Holz eines Steinobstbaumes hergestellt werden, wobei die bewussten Obertöne vor allem mit Brettern aus Kirschen-, Zwetschken- und Kriecherlholz erzeugt werden. Schlagbretter aus Vogelkirschholz wiederum verleihen der hölzernen Drehleier – so wissen es jedenfalls die musikalischeren unter den Winzern zu berichten – einen besonders hellen Klang.