Apfel, Hagebutte & Co

Früchtetee

Dass "Hexen" und "Kräuterweibern" die Heilwirkung bestimmter Essenzen zu allen Zeiten bestens bekannt war, dürfte sich herumgesprochen haben. Der griechische Arzt und Pharmakologe Dioskurides – er lebte im 1. Jahrhundert n. Chr. – beschreibt in seinem fünfbändigen Werk "De materia medica" an die 800 Heilpflanzen, die zur medizinischen Teeherstellung geeignet sind. Unbekannt hingegen war wohl anno dazumal die Verwendung dieser Mixturen als (aromatisiertes) Frucht- und Erfrischungsgetränk oder als Grundlage für Longdrinks, Suppen, Saucen und Desserts - zweifelsohne ist dies eine Errungenschaft jüngeren Datums.

Bevor es aufgrund eines sensibleren Gesundheitsbewusstseins der Konsumenten in den achtziger Jahren zu einem regelrechten Früchtetee-Boom kam, wurde mit Früchtetee »experimentiert«. In den »Golden Fifties« begann Hibiskustee den bis dahin üblichen Malzkaffee als Durstlöscher abzulösen. Allmählich wurden zu den Hibiskusblüten auch Hagebutten und Äpfel gemischt. Um die Mischungen geschmacklich abzurunden und um ihnen ein attraktiveres Aussehen zu verschaffen, mischte man dann auch allmählich getrocknete Holunderbeeren, Zitrus- und Orangenschalen dazu.

Aber erst Ende der siebziger Jahre gelang dem Früchtetee der Durchbruch. Aufgrund der großen Nachfrage begann man damals, unterschiedlichste Früchte-Kombinationen zu testen und auszuprobieren. Allmählich wurden die Früchtekreationen mit Aromen verfeinert; zwischenzeitlich ist dies gang und gäbe. Seit den neunziger Jahren setzt man den Mischungen sogar verschiedene Vitamine zu.

Zehn goldene Regeln zur richtigen Aufbewahrung und Zubereitung von Früchtetees

1) Bewahren Sie Früchtetee stets in aromageschützten Teesäckchen, dunklen Gläsern oder illustrativen Teedosen auf.

2) Früchtetee sollte möglichst an einem kühlen Ort gelagert werden.

3) Selbstverständlich sollte es sein, dass Sie Ihren Früchtetee nicht in unmittelbarer Nähe von stark riechenden Kräutern und Gewürzen aufbewahren. Halten Sie auch Abstand zu Müslis etc., da diese Nahrungsmittel gerne von der so genannten Mehlmotte heimgesucht werden.

4) Es ist ratsam, kleine Mengen Früchtetee zu kaufen und den Vorrat in drei bis vier Monaten aufzubrauchen, da später ein Aromaverlust eintreten kann. Generell sollte Früchtetee nicht länger als ein Jahr aufbewahrt werden.

5) Die richtige Dosierung ist das A und O der Zubereitung. Ein gehäufter Teelöffel pro Tasse genügt.

6) Früchtetee nur mit sprudelndem kochendem Wasser aufgießen.

7) Die Ziehzeit sollte in der Regel 8–10 Minuten betragen. Bei höherer Dosierung entsprechend länger.

8) Benutzen Sie für Ihre Früchtetee-Zubereitung stets eine eigens dafür bestimmte Teekanne. Spülen Sie diese niemals mit einem Geschirrspülmittel aus.

9) Früchtetee wird in der Regel »ohne« genossen. Gegen Zucker, Honig oder Süßstoff ist aber nichts einzuwenden.

10) Früchtetee kann heiß oder kalt getrunken werden. Er eignet sich hervorragend zum Mischen mit Säften oder Alkohol und als Basis für Eistee-Kreationen.

Autor: Jürgen Ehrmann

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1 Kommentare „Früchtetee“

  1. cp611
    cp611 — 27.12.2014 um 14:21 Uhr

    Super Artikel

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