Andrea Blochberger erzählt!

Von der Kuh ins Stanitzel Eisiger Werdegang…

Im niederösterreichischen Krumbach, mitten in der Buckligen Welt, ist er zuhause: Der berühmte "Eis Greissler"! Die Biobauern Andrea & Georg Blochberger wandelten ihre Milchwirtschaft in eine Eismanufaktur um - und schrieben damit ihre eigene, eisige Erfolgsgeschichte. Während "Eis Greisslerin" Andrea uns mit herrlichen Kostproben versorgt, erzählt sie, wie aus "Muuh" schlussendlich "Wow!" wird…

Wir haben Joghurt und Schulmilch für Wiener Schulen, Kindergärten und Spitäler gemacht. Wegen dem 'Sommerloch' sind wir auf die Idee gekommen: Wir probieren's mit Eis!

Vom Stall in die Manufaktur…
Sie sind sozusagen die Quelle allen eisigen Genusses: Die Kühe! Oder, wie Familie Blochberger sie liebevoll nennt: "Unsere Mitarbeiter!“ „Simmentaler Fleckvieh“, 50 Milchkühe und 50 Stück Jungvieh, beherbergt der großzügige Freilaufstall aktuell – die klassische, braungefleckte "Bilderbuchkuh". Allerdings spiele die Rasse überhaupt keine Rolle, denn ob schwarzbunt, braun oder gefleckt: "Bei der Milch ist das egal!“, erklärt Chefin Andrea Blochberger. In der Früh wird gemolken, unterirdische Leitungen transportieren die frische Milch direkt vom Stall in die Produktion. Dort muss die frisch gemolkene Kuhmilch vor der weiteren Verarbeitung 24 Stunden über Nacht reifen, damit sie cremiger wird. Tags darauf wird schließlich produziert und abgefüllt: In sogenannten "Freezern", riesigen Eismaschinen mit rund 20 Liter Fassungsvermögen, wird das beliebte Speiseeis hergestellt.

"Von der Kuh bis ins Stanitzel" vergehen insgesamt ca. 2 Tage:
Melken
Reifen (24 Stunden)
Produzieren & Abfüllen
Verkauf

Weitere interessante Zahlen & Fakten rund um den Eis Greissler finden Sie hier!

Eisgreissler_Kälber (für Artikel)ichkoche.at / Julia Schenk

Vom Papier in die Eismaschine…
Die allerersten Rezepte der Anfangszeit stammten natürlich noch aus den Federn von "Herr & Frau Eis Greissler" selbst, seit 2014 bringe aber auch Produktionsleiter Herr Stocker, ein Haubenkoch, "sehr viel Know-How und Ideen mit ein!“, schmunzelt Andrea Blochberger: "Er ist sehr innovativ. Mein Mann hat sich mittlerweile von den Rezepten total zurückgezogen." Neue Sorten würden, soweit möglich, den Winter über geplant und "ausgetüftelt", dank kreativer Mitarbeiter – vier ausgebildete Köche alleine in der Eisproduktion! – käme während der Saison aber auch regelmäßig etwas hinzu. Der Ablauf dabei sei ein sehr simpler: "Wir kreieren das Eis, dann wird’s verkostet und entschieden.“ Bis zu zwei Wochen kann ein solcher Prozess dauern, etwa 7-10 "Versuchspartien" an Eis sind notwendig. Auf diese Weise wurden seit Beginn der hauseigenen Eisproduktion insgesamt 160-170 Eissorten kreiert! Herausforderungen dabei gäbe es durchaus: "Schwierig ist es immer ein bisschen mit Alkohol, wegen dem Gefrierpunkt...“ Geht es übrigens um die wertvollen Zutaten, setzt der Eis Greissler heute größtenteils auf gute Zusammenarbeit und die Geschäftspartner seines Vertrauens: "Da haben wir schon unsere Lieferanten“, erzählt Chefin Andrea ehrlich, "selber ernten tun wir nicht mehr.“ Unter anderem kooperiert man hier mit namhaften Betrieben wie Sonnentor und Zotter, sowie zahlreichen weiteren Partnern aus der Region.

Wenn wir eine Vitrine hätten mit 40 Eissorten, das wär cool, aber… dann würde jeder Gast zuerst mal eine Viertelstunde überlegen, glaub ich! (lacht)

Eisgreissler_EisSorten (für Artikel)ichkoche.at / Julia Schenk

Eisige Weiten: Die große Sortenvielfalt!
Ob Milchtrinker oder nicht, ob Fruchttiger oder Naschkatze, in der Blochberger'schen Eisvitrine wird jeder fündig: "Unser ganzes Fruchteis ist ohne Milch. Eine starke Sorte, Schoko-Edelbitter, wird mit Sojamilch gemacht und wir haben immer eine Sorte mit Hafermilch.“ Auch experimentierfreudige Eisschlecker kommen auf ihre Kosten, der Eis Greissler ist berühmt für seine mutigen Eiskreationen: "Mit Ziegenkäse haben wir begonnen…“, erinnert sich Andrea Blochberger: "Wir haben schon sehr viel probiert: Bärlauch, Gurke, Tomaten, Camembert…“ Auf Saisonalität wird dabei großer Wert gelegt: "Wenn der Holunder blüht, gibt’s ein Holunderblütensorbet“, oder, im Herbst, "Sturmeis“, später sogar "Bier-Eis, zur Oktoberfestzeit, also im September, Oktober. Wir haben in Krumbach einen Bierbrauer, von dem kriegen wir das Schwarzbier dafür!“ Für mutige Schleckermäulchen heißt es dann allerdings schnell sein, diese besonderen Sorten seien nämlich nur sehr kurz zu haben: "Zehn Tage, zwei Wochen…“ Nicht nur jahreszeitengerecht, sogar für spezielle Feiertage oder Anlässe wird produziert: "Schoko-Chili, Schoko-Whiskey und Schoko-Baileys: Da haben wir gesagt, irgendeines von den dreien wird das Vatertags-Eis. Bei Schoko-Baileys haben wir gleich gesagt, das nehmen wir vielleicht für den Muttertag. Und das Schoko-Chili…“, bei dieser Erinnerung lacht die liebe Eis Greisslerin herzlich auf, „..das hat keiner essen können, weil‘s einfach zu scharf war! Dann ist es eben Schoko-Whiskey geworden.“

Oft kriegt man jetzt, wenn man eine Nachspeise bestellt, ein Kugerl Eis dazu. Oder wenn man sich einen Strudel bestellt oder Kuchen… das wird immer mehr! Vielleicht war's früher aber auch schon so und mir ist‘s nur nicht aufgefallen…

Ja, geschmackliche "Hoppalas" gäbe es durchaus, diese würden aber selten bis gar nicht in der Vitrine landen: "Das fällt meistens vorher schon durch, in der eigenen Verkostung.“ Und wenn es den Kunden trotzdem mal so gar nicht schmeckt? "Dann ist das nur kurze Zeit drin. Wie Apfel-Zeller“, erinnert sie sich schmunzelnd, "Sellerie ist eben ein eigener Geschmack…“ Das, mittlerweile berühmte & sehr beliebte, Kürbiskernöleis war ursprünglich übrigens auch so gar nicht als "Dauergast" in der Eisvitrine vorgesehen: "...die Steiermark gleich daneben, da haben wir gesagt: Machen wir das halt, aber nur für kurze Zeit. Mittlerweile ist Kürbiskernöl eine Hauptsorte geworden! Verantwortlich dafür seien nicht zuletzt asiatische Gäste: "Da gibt‘s eine lustige Geschichte: Wir wissen es nicht genau, aber wir stehen sicher in einem asiatischen Reiseführer. Alle Asiaten, die bei uns reinkommen, wollen nur dieses grüne Eis!“, lacht sie. Unendliche, eisige Weiten also… Stellt sich abschließend nur noch die Frage: Welches sind nun tatsächlich die beliebtesten Sorten? "Erdbeer ist immer hoch angesehen. Sehr gut kommt auch Zotter-Schokolade an – und natürlich Butterkeks!“, erklärt Andrea Blochberger, „und wir haben immer eine Sorte mit Topfen, je nachdem, was gerade Saison hat: Topfen mit Hagebutte, Apfel, Waldbeer… das wird auch sehr gern genommen!“

Autor: Maria Lutz / ichkoche.at

Ähnliches zum Thema

0 Kommentare „Von der Kuh ins Stanitzel“

Für Kommentare, bitte einloggen oder registrieren.